Der Energieverbrauch für unsere Wohnungen in Neu-Isenburg konnte im Jahr 2012 um rund 4,5 % reduziert werden.

Seit dem Jahr 2008 erstellen wir für unsere Gesellschaft einen jährlichen Energiebericht. Der Energiebericht umfasst unseren gesamten Immobilienbestand von 2.440 Wohnungen und 29 Gewerbeeinheiten.

Einleitung

Wir haben von der Stadtwerke Neu-Isenburg GmbH die Energiekennwerte in Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche und Jahr unserer Gebäude für das Jahr 2012 ermitteln lassen. Die Werte wurden auf der Basis der aktuell gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) vom 01.10.2009 berechnet.

Der Energiebericht wird zur Analyse des Bestandes erstellt. Er bildet neben den bereits vorhandenen Energieverbrauchsausweisen eine Fortschreibung des Energieverbrauchs für alle Liegenschaften. Die Energieverbrauchsausweise wurden im Jahr 2008 unter Bezugnahme auf die Verbrauchszeiträume 2005 bis 2007 erstellt. Derzeit werden bedarfsorientierte Energieausweise erstellt und die Energieverbrauchsausweise aktualisiert.

Der Energiebericht und die Erstellung der bedarfsorientierten Energieauswiese dienen als weitere Planungshilfe zur Erstellung der energetischen Modernisierungskonzepte für Baumaßnahmen. Zukünftige Energieberichte zeigen die Effektivität der durchgeführten Sanierungen zur Einsparung von Energie. Neben der Schonung der Ressourcen sichert eine dauerhafte Reduzierung des Energieverbrauchs die Vermietbarkeit der Wohnungen, da diese den Preissteigerungen entgegenwirkt.

Die umfangreichen Planungen zu den energetischen Modernisierungsmaßnahmen werden durch unsere Technische Abteilung und externe Architekten- und Ingenieurbüros durchgeführt.

Thermografie

Wir werden auch zukünftig vor und nach Ausführung der Arbeiten thermografische Aufnahmen von Gebäuden anfertigen. Diese Infrarotaufnahmen helfen bei der geeigneten Maßnahmenfindung bzw. Detailausarbeitung zur energetischen Ertüchtigung der zu sanierenden Objekte. Weiterhin sind sie ein geeignetes Mittel zur Prüfung der ordnungsgemäßen Ausführung der Wärmedämmung, da Mängel in der aufgebrachten Wärmedämmung aufgezeigt werden.

Die zu sanierenden Objekte sind meist in der Mitte des letzten Jahrhunderts errichtet worden und bieten somit ein hohes Potential zur Energieeinsparung. Bei der Wärmedämmung einer Fassade muss gerade im Hinblick auf thermisch nicht getrennte Bauteile, wie zum Beispiel Balkone und Loggien, besonders darauf geachtet werden, dass bei der Planung und Ausführung geeignete Detaillösungen bei der Anbringung der Dämmung gefunden werden.

Klimaanpassung

Die Witterungsbereinigung für Energieverbrauchsausweise erfolgt nach einem Verfahren, das in den „Bekanntmachungen der Regeln für Energieverbrauchskennwerte“ veröffentlicht ist. Mittels eines sogenannten Klimafaktors wird der Einfluss der Witterung und des Klimas auf den Energieverbrauch berücksichtigt. Dabei werden sowohl die Temperaturverhältnisse während eines Berechnungszeitraumes als auch die klimatischen Verhältnisse in Deutschland einbezogen.

Der Klimafaktor führt zu einer Vergleichbarkeit der Energieverbrauchskennwerte verschiedener Berechnungszeiträume und von Gebäuden in verschiedenen klimatischen Regionen Deutschlands. Ein Klimafaktor ist eine Maßzahl, die sich auf einen Zeitraum von zwölf Monaten bezieht. Der Deutsche Wetterdienst berechnet die Klimafaktoren flächendeckend für ganz Deutschland und stellt seit dem Jahr 2009 standortbezogene Klimafaktoren für jeden Postleitzahlenbereich zur Verfügung. Je höher der Klimafaktor ist, desto wärmer war das Jahr.

Bei der Auswertung der Ergebnisse ist zu beachten, dass das Nutzerverhalten einen maßgeblichen Einfluss auf den Energieverbrauch eines Gebäudes hat. In unserem Bestand gibt es baugleiche Gebäude mit gleicher technischer Ausstattung, aber stark abweichenden Energiekennwerten. Daher ist ein Vergleich von Objekten miteinander oder ein Vergleich von Werten aus verschiedenen Jahren nur bedingt möglich.

Energiekennwert

Nachfolgende Grafik zeigt die Entwicklung des Durchschnitts der Energiekennwerte aller unserer Objekte in kWh pro m² Gebäudenutzfläche jährlich seit 2008:


Der Durchschnitt aller Objekte ergibt für das Jahr 2012 einen Energiekennwert von 139,92 Kilowattstunden (kWh) je Quadratmeter Gebäudenutzfläche jährlich. Dies ergibt eine Verbesserung im Vergleich zu 2011 (146,57 kWh/m²) um 4,54%. Der Vergleich der Jahre 2008 und 2012 zeigt eine Verbesserung des Energiekennwertes um 11,9%.

Verbrauch

In der nachfolgenden Grafik ist der Verbrauch in kWh seit dem Jahr 2008 angegeben. Der in der Einleitung näher erläuterte Klimafaktor wird auch beim Verbrauch berücksichtigt, um die verschiedenen Jahre vergleichbar darzustellen.


Der Klimafaktor wurde mit dem Gesamtverbrauch der Heizung multipliziert und anschließend wurde der Verbrauch für den Anteil der Warmwassererzeugung hinzugerechnet. Der Verbrauch für die Erwärmung des Warmwassers kann derzeit noch nicht separat gemessen werden, da der Gasverbrauch der Heizungsanlagen und der Warmwasseraufbereitung über denselben Gaszähler gemessen wird. Zur Aufteilung des Verbrauchs wird der Anteil der Gasmenge für die Warmwassererzeugung anhand einer Formel, die einen Verbrauch von 32 kWh/m² Gebäudenutzfläche zugrunde legt, ermittelt und aus dem Gesamtverbrauch herausgerechnet. Zukünftig wird entsprechend der Heizkostenverordnung eine getrennte Messung erfolgen.

Der klimabereinigte Verbrauch konnte im Jahr 2012 um weitere 4,54% gesenkt werden, dies entspricht 1.195.397 kWh. Der Vergleich der Jahre 2008 und 2012 zeigt eine Energieersparnis von rund 13%, dies entspricht 3.404.552 kWh. Umgerechnet in den Energieträger Heizöl entspricht dies für das Jahr 2012 gegenüber dem Jahr 2008 einem um 340.455 Liter reduzierten Verbrauch.

CO2-Emission

In nachfolgendem Diagramm ist die CO2-Emission in Tonnen seit 2008 angegeben. Der in der Einleitung näher erläuterte Klimafaktor wird auch bei der CO2-Emission berücksichtigt, um die verschiedenen Jahre vergleichbar darzustellen.


Die klimaschädliche CO2-Emission konnte im Jahr 2012 um weitere 7,78% gesenkt werden, dies entspricht 508 Tonnen.

Im Jahr 2012 durchgeführte Modernisierungen

Im Jahr 2012 wurden in 17 Objekten mit 151 Wohnungen Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Die Modernisierungskosten betrugen rund 5,74 Millionen Euro, davon entfielen rund 2,50 Millionen Euro auf die energetische Sanierung. Rund 3,08 Millionen Euro wurden aus Eigenmitteln der GEWOBAU erbracht, 2,42 Millionen Euro über Darlehen der KfW und 0,24 Mio. Euro über Kapitalmarktdarlehen finanziert.

Andreas-Löber-Platz 1 und 2

Unter anderem wurde im letzten Jahr auf dem Dach der Häuser Andreas-Löber-Platz 1 und 2 für 24 Wohnungen eine Solaranlage installiert, die die Warmwasserbereitung unterstützt und dadurch den Energieverbrauch senkt.

Ebenfalls im Jahr 2012 wurden die drei Häuser Schopenhauerstraße 30-34 mit insgesamt 27 Wohnungen mit einer neuen Zentralheizung ausgestattet. Die Befeuerung erfolgt mit Holz-Pellets, so dass neben der Beheizung der Wohnungen auch die Warmwasserbereitung ressourcenschonend erfolgen kann. Der Vorteil dieser Heizungsart liegt in der Nutzung einer erneuerbaren Energiequelle. Beim Verbrennen fossiler Brennstoffe, wie Öl oder Gas entsteht Kohlendioxid (CO2), das zusätzlich in die Atmosphäre abgegeben wird. Während der Wachstumsphase von Holz, nimmt der Baum Kohlendioxid aus der Luft auf und produziert Sauerstoff. Beim Verbrennen des Holzes entsteht wieder Kohlendioxid und der Kreislauf beginnt erneut.

Beispiele aus früheren Jahren

Konkrete Informationen zu energetischen Modernisierungsmaßnahmen stellen wir anhand der Häuser Uhlandstraße 7 und Richard-Wagner-Straße 42+44 dar. Sie können die positiven Auswirkungen der durchgeführten Arbeiten über mehrere Jahre auf einer separaten Seite nachlesen. Bitte klicken Sie auf die Links zu den angegebenen Häusern.

Maßnahmen im Jahr 2013

Körnerstr. 38+40 nach der Modernisierung

Dieses Jahr finden für 152 Wohnungen in 14 Objekten energetische Modernisierungen statt. Die Investitionskosten werden von der GEWOBAU mit 5,86 Millionen Euro veranschlagt. Hervorzuheben sind sechs Häuser (Kantstraße 11, Körnerstraße 38+40, Jahnstraße 3, Kleiststraße 11+13) mit insgesamt 54 Wohnungen. Die Häuser werden vollständig wärmegedämmt und erhalten neue Heizzentralen, die mit Holzpellets betrieben werden.

Wir erwarten durch die Beheizung mit Holzpellets und den Einsatz von Solartechnik weitere Energieeinsparungen und eine Schonung der Umwelt, die sich in zukünftigen Energieberichten ablesen lassen werden.