Der Energieverbrauch für unsere Wohnungen in Neu-Isenburg konnte im Jahr 2014 deutlich reduziert werden.

Seit dem Jahr 2008 erstellen wir für unsere Gesellschaft einen jährlichen Energiebericht. Der Energiebericht umfasst unseren gesamten Immobilienbestand von 2.440 Wohnungen und 29 Gewerbeeinheiten.

Einleitung

Wir haben unter Verwendung der von der Stadtwerke Neu-Isenburg GmbH ermittelten Gasverbräuche die Energiekennwerte in Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche jährlich unserer Gebäude für das Jahr 2014 ermitteln lassen.

Die Werte wurden auf der Basis der aktuell gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) vom 01.05.2014 berechnet. Mit der EnEV 2014 sind die sogenannten Energieeffizienzklassen A bis H eingeführt worden. Diese sollen mehr Transparenz bei der Darstellung des Energiebedarfs und des Energieverbrauchs im Energieausweis für die Gebäude bringen. Der Energiekennwert wird üblicherweise in einer farbigen Skala abgebildet, die links dargestellt ist.

Der Energiebericht wird zur Analyse des Bestandes erstellt. Er bildet neben den bereits vorhandenen Energieverbrauchsausweisen eine Fortschreibung des Energieverbrauchs für alle Liegenschaften. Die Energieverbrauchsausweise wurden im Jahr 2008 unter Bezugnahme auf die Verbrauchszeiträume 2005 bis 2007 erstellt. Derzeit werden bedarfsorientierte Energieausweise erstellt und die Energieverbrauchsausweise aktualisiert. Im Jahr 2014 sind für den Bestand der GEWOBAU auf der Basis der EnEV vom 01.05.2014 bedarfsorientierte Energieausweise erstellt und die Energieverbrauchsausweise aktualisiert worden.

Der Energiebericht und die Erstellung der bedarfsorientierten Energieauswiese dienen als weitere Planungshilfe zur Erstellung der energetischen Modernisierungskonzepte für Baumaßnahmen. Zukünftige Energieberichte zeigen die Effektivität der durchgeführten Sanierungen zur Einsparung von Energie. Neben der Schonung der Ressourcen sichert eine dauerhafte Reduzierung des Energieverbrauchs die Vermietbarkeit der Wohnungen, da diese den Preissteigerungen entgegenwirkt.

Die umfangreichen Planungen zu den energetischen Modernisierungsmaßnahmen werden durch unsere Technische Abteilung und externe Architekten- und Ingenieurbüros durchgeführt.

Thermografie

Wir werden auch zukünftig vor und nach Ausführung der Arbeiten thermografische Aufnahmen von Gebäuden anfertigen. Diese Infrarotaufnahmen helfen bei der geeigneten Maßnahmenfindung bzw. Detailausarbeitung zur energetischen Ertüchtigung der zu sanierenden Objekte. Weiterhin sind sie ein geeignetes Mittel zur Prüfung der ordnungsgemäßen Ausführung der Wärmedämmung, da Mängel in der aufgebrachten Wärmedämmung aufgezeigt werden.

Die zu sanierenden Objekte sind meist in der Mitte des letzten Jahrhunderts errichtet worden und bieten somit ein hohes Potential zur Energieeinsparung. Bei der Wärmedämmung einer Fassade muss gerade im Hinblick auf thermisch nicht getrennte Bauteile, wie zum Beispiel Balkone und Loggien, besonders darauf geachtet werden, dass bei der Planung und Ausführung geeignete Detaillösungen bei der Anbringung der Dämmung gefunden werden.

Klimaanpassung

Die Witterungsbereinigung für Energieverbrauchsausweise erfolgt nach einem Verfahren, das in den „Bekanntmachungen der Regeln für Energieverbrauchskennwerte“ veröffentlicht ist. Mittels eines sogenannten Klimafaktors wird der Einfluss der Witterung und des Klimas auf den Energieverbrauch berücksichtigt. Dabei werden sowohl die Temperaturverhältnisse während eines Berechnungszeitraumes als auch die klimatischen Verhältnisse in Deutschland einbezogen.

Der Klimafaktor führt zu einer Vergleichbarkeit der Energieverbrauchskennwerte verschiedener Berechnungszeiträume und von Gebäuden in verschiedenen klimatischen Regionen Deutschlands. Ein Klimafaktor ist eine Maßzahl, die sich auf einen Zeitraum von zwölf Monaten bezieht. Der Deutsche Wetterdienst berechnet die Klimafaktoren flächendeckend für ganz Deutschland und stellt seit dem Jahr 2009 standortbezogene Klimafaktoren für jeden Postleitzahlenbereich zur Verfügung. Je höher der Klimafaktor ist, desto wärmer war das Jahr.

Bei der Auswertung der Ergebnisse ist zu beachten, dass das Nutzerverhalten einen maßgeblichen Einfluss auf den Energieverbrauch eines Gebäudes hat. In unserem Bestand gibt es baugleiche Gebäude mit gleicher technischer Ausstattung, aber stark abweichenden Energiekennwerten. Daher ist ein Vergleich von Objekten miteinander oder ein Vergleich von Werten aus verschiedenen Jahren nur bedingt möglich.

Energiekennwert

Nachfolgende Grafik zeigt die Entwicklung des Durchschnitts der Energiekennwerte aller unserer Objekte in kWh pro m² Gebäudenutzfläche jährlich seit 2008:

Der Durchschnitt aller Objekte ergibt für das Jahr 2014 einen Energiekennwert von 116,48 Kilowattstunden (kWh) je Quadratmeter Gebäudenutzfläche jährlich. Dies ergibt eine Verbesserung im Vergleich zu 2013 (140,06 kWh/m² Gebäudenutzfläche jährlich) von 16,83 %. Der Vergleich der Jahre 2008 und 2014 zeigt eine Verbesserung des Energiekennwertes um rund 27 %.

Verbrauch

In der nachfolgenden Grafik ist der Verbrauch in kWh seit dem Jahr 2008 angegeben. Der in der Einleitung näher erläuterte Klimafaktor wird auch beim Verbrauch berücksichtigt, um die verschiedenen Jahre vergleichbar darzustellen.

Der Klimafaktor wurde mit dem Gesamtverbrauch der Heizung multipliziert und anschließend wurde der Verbrauch für den Anteil der Warmwassererzeugung hinzugerechnet. Der Verbrauch für die Erwärmung des Warmwassers kann derzeit noch nicht separat gemessen werden, da der Gasverbrauch der Heizungsanlagen und der Warmwasseraufbereitung über denselben Gaszähler gemessen wird. Zur Aufteilung des Verbrauchs wird der Anteil der Gasmenge für die Warmwassererzeugung anhand einer Formel, die einen Verbrauch von 32 kWh/m² Gebäudenutzfläche zugrunde legt, ermittelt und aus dem Gesamtverbrauch herausgerechnet. Im Jahr 2014 und 2015 wurden bei allen Zentralheizungen mit zentraler Warmwasseraufbereitung Wärmemengenzähler eingebaut, so dass zukünftig die Messung des Verbrauchs für den Anteil der Warmwasseraufbereitung möglich ist.

Der klimabereinigte Verbrauch konnte im Jahr 2014 um weitere 16,83 % gesenkt werden, dies entspricht 4.270.024 kWh. Der Vergleich der Jahre 2008 und 2014 zeigt eine Energieersparnis von rund 27 %, dies entspricht 7.660.111 kWh. Umgerechnet in den Energieträger Heizöl entspricht dies für das Jahr 2014 gegenüber dem Jahr 2008 einem um 766.011 Liter reduzierten Verbrauch.

CO2-Emission

In nachfolgendem Diagramm ist die CO2-Emission in Tonnen seit 2008 angegeben. Der in der Einleitung näher erläuterte Klimafaktor wird auch bei der CO2-Emission berücksichtigt, um die verschiedenen Jahre vergleichbar darzustellen.


Die klimaschädliche CO2-Emission konnte von 2008 bis 2014 um rund 27 % gesenkt werden, dies entspricht 1.892 Tonnen jährlich.

Im Jahr 2014 durchgeführte Modernisierungen

Calvinplatz 1-4 nach der Dämmung

Calvinplatz 1-4 nach der Dämmung

Insgesamt haben wir im Vorjahr in 16 Objekten für 149 Wohnungen Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt. Die Kosten der Modernisierung betrugen rund 5,9 Millionen Euro, davon entfielen rund 2,0 Millionen Euro auf die energetische Sanierung. Rund 3,2 Millionen Euro wurden aus Eigenmitteln der GEWOBAU erbracht und 2 Millionen Euro über Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert. An den Häusern Calvin-Platz 1 bis 4, die auf dem Foto dargestellt sind, wurden insgesamt 32 neue, größere Balkone angebaut.

Beispiele aus früheren Jahren

Konkrete Informationen zu energetischen Modernisierungsmaßnahmen stellen wir anhand der Häuser Uhlandstraße 7 und Richard-Wagner-Straße 42+44 dar. Sie können die positiven Auswirkungen der durchgeführten Arbeiten über mehrere Jahre auf einer separaten Seite nachlesen. Bitte klicken Sie auf die Links zu den angegebenen Häusern.

Maßnahmen im Jahr 2015

Dieses Jahr werden 16 Häuser mit insgesamt 143 Wohnungen für rund 6,5 Millionen Euro modernisiert.

Neben den Energiesparmaßnahmen legen wir auch besonderen Wert darauf, den Wünschen unserer Mieter zu entsprechen. So äußerten Mieter und Mietinteressenten häufig den Wunsch nach einem Balkon oder einem größeren Balkon. Daher erhalten weitere Häuser, wie die Friedhofstraße 26 und 28, erstmals Balkone. Die Häuser Gartenstraße 65 bis 73 sowie die Schützenstraße 86 erhalten größere Balkone. Hierfür werden die alten Balkone entfernt und neue Balkone errichtet, wie oben am Beispiel Calvinplatz 1 bis 4 gezeigt. Die neuen Balkone werden deutlich größer, so dass die Mieter diese zukünftig wesentlich besser nutzen können.